Heizen mit Biowärme
1992 gründeten 14 Bauern aus St. Lambrecht und St. Blasen gemeinsam mit dem dort ansässigen Benediktinerstift die Wärmeliefergemeinschaft Naturwärme St. Lambrecht. Als Gesellschaftsform wählte man dabei den Typ der Genossenschaft.
Das Ziel, eine umweltfreundliche Wärmeversorgung aufzubauen, erfüllen die Energie-Pioniere heute von einem zentralen Heizwerk aus mit einer 3,5 Megawatt starken Anlage. Sie beliefern rund 200 Abnehmer vom Privatgebäude über Wohnhausanlagen bis zu Großeinheiten wie das Stift St. Lambrecht, das Auszeit-Hotel, das Pflegewohnhaus und der Sprengstoff erzeugende Firma Austin Powder.
In Kombination mit dem Verkauf von Qualitätshackgut und Scheitholz hat man sich als führender regionaler Versorger etabliert.
Unsere Erfolge
Regional verwurzelter Vorreiter im Bereich nachhaltiger Wärmeversorgung. Hier gelingt die Schaffung regionaler Wertschöpfung in gemeinwohlorientierter, genossenschaftlicher Form
Jury des Wirtschaftspreises der Diözese Graz-Seckau
Unsere Geschichte
Nachhaltige Bioenergie
Die 15 Mitglieder der „Naturwärme St. Lambrecht“ gehören zu den innovativsten Bioenergie- „Bionieren“ der Steiermark.
In dem von den Mitgliedern betriebenen Biomasse – Heizwerk werden heute rund 15000 Schüttraummeter Hackgut aus der Region zu ca. 10 Millionen Kilowattstunden Wärme veredelt.
Über 180 Abnehmer konsumieren somit wohlige Wärme aus nachwachsender Biomasse. Durch die regionale Verfügbarkeit des Rohstoffes Holz können die Kosten für den Endverbraucher geringgehalten werden.
Qualitätshackgut
Die professionelle Vermarktung von regionalem Qualitätshackgut stellt für die „Naturwärme St. Lambrecht“ ein zunehmend wichtiges Betätigungsfeld dar. Das ausschließlich aus den umliegenden Wäldern angelieferte Rundholz wird nach strengen Qualitätsmerkmalen übernommen, zumindest eine Sommerperiode zwischengelagert und zentral gehackt. In der von den Mitgliedern errichteten Lagerhalle wird das Hackgut mit Hilfe einer Trocknungsanlage auf die gewünschten 20% heruntergetrocknet. Die Trocknung erfolgt über die im Zuge des Hallenneubaues errichtete Unterdachabsaugung. Die aufbereiteten Hackschnitzel werden einerseits vor Ort zu Biowärme veredelt, andererseits mit einem Hackgutpumpwagen auch über die Grenzen der Bioregion Murau als Brennstoff zugestellt.
Perfekte Logistik
Die Anschaffung des Pumpwagens gewährleistet eine flexible und effiziente Lieferlogistik. Das innovative Pendelsystem ermöglicht ein staubfreies und sauberes Einblasen des Brennstoffes. Bis zu knapp 40 Schüttraummeter Hackgut können so pro Fuhre geliefert werden.
Seit 2004 hat die Naturwärme St. Lambrecht ein Logistikzentrum mit einer Lagerkapazität von knapp 3500 Schüttraummeter Qualitätshackgut unter Dach. Somit kann eine „Rund um die Uhr Versorgung“ der Kunden mit gleichbleibender Hackgutqualität gesichert werden.
Erweiterung
1993 wurde das Heizwerk mit 1.000 KW Leistung und dem dazugehörenden Fernwärmenetz gebaut. Im Jahr 1998 wurde eine 120 KW Anlage in der Talstation der Grebenzenlifte in Betrieb genommen. Zwei Jahre darauf eine 80 KW Anlage in Weissenbach. 2004 wurde das Heizwerk im VIVARIUM in Mariahof mit einer Leistung von 540 KW gebaut und in Betrieb genommen.
Ein schwerer Schlag für die Genossenschaft war ein gelegter Brand am 6. September 2005. Durch den Brand wurde die Haupthalle total zerstört. Nach nur drei Tagen wurde der Fernwärmebetrieb allerdings wieder aufgenommen und für die Zukunft weiter geplant.
15 Jahren nach Bestehen der „Naturwärme St. Lambrecht“ ein 2,2 MW Kessel der Firma Kohlbach in Betrieb genommen. Der alte Kessel ist aber noch lange nicht im Ruhestand. Durch das Aufrüsten einiger technischer Neuigkeiten liefert er Energie in der Übergangszeit und unterstützt den neuen Kessel in Spitzenzeiten. Die Anlage in der Talstation sowie die Anlage in Weissenbach wurden in den Jahren 2008 bzw. 2014 an das Fernwärmenetz angeschlossen.
Moderne Infrastruktur
Da sich die „Naturwärme St. Lambrecht“ an ständigem Kundenzuwachs erfreuen kann wird das Heizwerk ständig auf dem neuesten technischen Stand gehalten.
2008 wurde eine neue Halle mit einer überdachten Grundfläche von ca. 500 m² wurde errichtet. Diese bietet Platz für fast 8000 Schüttraummeter Hackgut, was der Kapazität von etwa 50 % des Jahresverbrauchs entspricht.
Zur Trocknung von Hackgut wird warme und trockene Luft mittels Dachabsaugung durch Bodenroste herangezogen.
So kann mit der Halle, die durch heimische Firmen wie Gladik, Leitner, Hirner sowie Löcker errichtet worden ist, für die Zukunft das Heizmaterial vorgetrocknet werden und somit höhere Heizleistungen des Materials erzielt werden.
Zuverlässige Wärmeversorgung
Im Jahre 2021 wurden ein Bürogebäude samt Sozialraum und Nasszelle errichtet. Dieses Gebäude beherbergt auch eine Notversorgung um unsere Kunden auch bei technischen Gebrechen der Biomassekessel, mit Wärme versorgen zu können.
Des Weiteren wurde ein Lastausgleichsspeicher mit 90m³ Fassungsvermögen errichtet.
So ist auch in Zukunft die „Naturwärme St. Lambrecht“ DER Ansprechpartner, wenn es um das Thema Bioenergie geht und vor allem der Nahversorger im Biomassebereich!
Kontakt
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